Heute auf Moorea, der kleinen Schwester von Tahiti, haben wir uns ein ganz besonderes Souvenir gegönnt.
Bei der Ankunft auf der Insel begrüßte uns ein nicht so sonniger Tag, aber dafür eine gewaltige und von unfassbarer Schönheit geprägte Natur, die mich an Szenen aus Jurassic-Park erinnerte.
Wir spazierten vorbei an einfach gehaltenen Wellblech Hütten, vor denen Hühner frei herum liefen und es sich Hunde gemütlich machten.
In einem Vorgarten verrostete ein alter Van und in einem anderen, ein Katamaran.
Als ich meinen Blick in die einfachen Hütten richtete, um genauer hinzusehen, konnte ich erkennen, dass sich ich in ihnen, einfache Einrichtungsgegenstände befanden, wie eine Kochplatte, eine Matratze und ein Fernseher, aus dem Geräusche drangen.
Die Einfachheit des Notwendigsten zeigte sich also auch im Inventar und Besitz der Einwohner.
Die Konfession hier vor Ort ist katholischen Ursprungs und die Einwohner gehen hier gerne und regelmäßig in die vielzähligen Kirchen.
Mir fällt auf, dass nach europäischen Body-Maß-Index viele übergewichtig zu sein scheinen, was wohl auch an ihrer Liebe zu frittiertem und dem lethargischen Bewegungsmangel liegen mag und gleichzeitig auch das Schönheitsideal auf dieser Insel ist.
Auf jeden Fall geht es sehr friedlich zu und ich habe mich in keinem Moment gestresst oder unwohl gefühlt - auch hier finden mein Herz und meine Seele einen ungewohnten Frieden.
,,Bei Hip-Hop Musik von einem Freihand-Künstler verziert werden"
Wir ließen uns weiter treiben und stießen auf ein kleines Tattoo Studio, welches mit polynesischen Mustern verziert war - da wollten wir unbedingt rein!
Was gibt es schöneres, als ein traditionelles und einheimisches Tattoo mit nach Hause zu bringen?
Für mich als Körperkunst Liebhaberin ist kaum ein anderes Souvenir denkbar.
Der Besitzer, sehr entspannt und sympatisch, war selbst geschmückt von traditioneller Malerei und hatte heute zufälligerweise keine Termine, so dass wir gleich unsere Ideen verwirklichen konnten.
Ich liebe es, mich spontan meiner Abenteuer Lust hinzugeben und nicht auf einen Termin in der Zukunft warten zu müssen.
Das Glück war auf unserer Seite, denn der Besitzer war ein äußerst begabter und detailliert arbeitender Freihand Künstler.
Ich entschied mich für ein traditionelles Muster um den Oberschenkel herum und mein Bruder für eine polynesische Schildkröte auf seiner Brust.
Und wieder einmal war ich begeistert und inspiriert von dem entspannten ,,way-of-life", der aus dem bereichernden Gespräch mit dem Einheimischen herausstach und mir abermals klar wurde, dass ich nicht viel brauchte um glücklich zu sein.
Als ich mich über das Leben auf der Insel erkundigte, erinnerte mich der Besitzer daran, indem er mich fragte: ,,Es kommt darauf an, was du alles brauchst um glücklich zu sein. Ich bin sehr glücklich hier und ich habe nicht viel."
Ich lag also mitten im Südsee Paradies, ließ mir, mit Hip-Hop Musik in den Ohren, ein Kunstwerk eines Einheimischen stechen und fühlte mich unbekannterweise und doch so vertraut zuhause.
"Mahuru" für diesen Tag, was soviel bedeutet wie, danke auf polynesisch. :)
Januar 2016, Pazifischer Ozean - Moorea
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